Global gerechte Zukunftsvisionen
Globally just Visions of the Future
Wie kann eine gerechtere, nachhaltige Zukunft aussehen – und wer gestaltet sie mit?
In acht Interviews und sechs online Seminaren geben Akteur*innen aus verschiedenen Kontexten Einblicke ihre Arbeit und Zukunftsvisionen.
What can a more equitable, sustainable future look like – and who will help shape it?
Eight interviews and six digital seminars give insight into the work and future visions or international practitioners.
Ed Nhlane – Gemeinschaft stärken durch Klettern
Interview Deutsch
Ed Nhlane ist in Lilongwe, Malawi, geboren und aufgewachsen. Für den gemeinnützigen Verein Climb Malawi leitet er heute Scouting-Missionen, entwickelt Kletterrouten und arbeitet eng mit den umliegenden Gemeinden zusammen. Im Mai 2019 begann Nhlane mit dem Klettern. Seitdem hat er viele Routen im Land eingerichtet und Kletterführer veröffentlicht. Nach Site Taulo im Jahr 1987 war Ed Nhlane der zweite Malawier, der die Route Chambe West Face Direct am Mount Mulanje zu klettern versuchte. Sein Versuch im Mai 2024 wurde durch schlechte Wetterbedingungen behindert, weshalb er sich aus Sicherheitsgründen vom Berg zurückzog. Bald möchte er die längste vertikale Felswand erneut erklimmen.
Als Vorstandsmitglied setzt er sich mit Climb Malawi dafür ein, sowohl das Klettern als Freizeitbeschäftigung zu fördern und inklusiv zu gestalten, als auch eine sozial-ökologische Vision für nachhaltigen Tourismus zu stärken – mit Wirkung auf lokale Gemeinschaften, Bildung und Umweltschutz.
Interview mit Ed NhlaneInterview English
Ed Nhlane was born and raised in Lilongwe, Malawi. Today, he leads scouting missions for the non-profit organisation Climb Malawi, develops climbing routes and works closely with the surrounding communities. Nhlane started climbing in May 2019. Since then, he has established many routes in the country and published climbing guides. After Site Taulo in 1987, Ed Nhlane was the second Malawian to attempt to climb the Chambe West Face Direct route on Mount Mulanje. His attempt in May 2024 was hampered by poor weather conditions, forcing him to retreat from the mountain for safety reasons. He hopes to climb the longest vertical rock face again soon. As a board member, he works with Climb Malawi towards promoting climbing as a leisure activity, making it more inclusive and strengthening a socio-ecological vision for sustainable tourism – with an impact on local communities, education and environmental protection.
Interview with Ed NhlanePodcast
online Seminar
17.09.2025
Arthur Msiska (Ed Nhlanes Kollege bei Climb Malawi) zeigt, wie Klettern nicht nur Freizeitbeschäftigung, sondern Teil einer sozial-ökologischen Vision für nachhaltigen Tourismus sein kann – mit Wirkung auf lokale Gemeinschaften, Bildung und Umweltschutz.
Ed Nhlane’s colleague at Climb Malawi, Arthur Msiska, presenting how climbing can not only be a leisure activity, but also be part of a socio-ecological vision for sustainable tourism – with an impact on local communities, education and environmental protection.
María Bastidas Aliaga – Feministische Perspektiven auf Care-Arbeit
Interview Deutsch
María Bastidas Aliaga ist Sozialwissenschaftlerin und Expertin für Sozialarbeit, Genderpolitik und Pflegeökonomie. Sie promovierte an der Universität Pablo de Olavide in Sevilla und arbeitet seit vielen Jahren in Forschung, Lehre und Beratung für internationale Organisationen, öffentliche Institutionen und soziale NGOs, die sich für die Rechte arbeitender Frauen in Lateinamerika und Europa einsetzen. Als freiberufliche Beraterin leitet sie Ausbildungs- und Forschungsprogramme zu sozialer Entwicklung sowie Pflege- und Sorgepolitik. Zudem ist sie aktives Mitglied der Kommission für Soziale Dienste und Pflege des Berufsverbands Sozialarbeit in Sevilla, wo sie Strategien zur Stärkung der Betreuungs- und Sozialschutzsysteme mitentwickelt. Mit einem besonderen Fokus auf partizipativer Forschung setzt sich Bastidas Aliaga für die Rechte, Mitbestimmung und Sichtbarkeit von Frauen in der informellen Wirtschaft ein und plädiert für ein feministisches, intersektionales Verständnis von Arbeit.
Interview mit Maria Bastidas AliagaEntrevista español
María Bastidas Aliaga es doctora en Ciencias Sociales y experta en trabajo social, políticas de género y economía del cuidado por la Universidad Pablo de Olavide de Sevilla, España. Desde hace muchos años desarrolla actividades de investigación, docencia y consultoría para organizaciones internacionales, instituciones públicas y ONG sociales que defienden los derechos de las mujeres trabajadoras en América Latina y Europa. Como consultora independiente, coordina programas de formación e investigación sobre desarrollo social y políticas de cuidados. Además, es miembro activo de la Comisión de Servicios Sociales y Cuidados del Colegio Profesional de Trabajo Social de Sevilla, donde contribuye al diseño de estrategias para el fortalecimiento de los sistemas de atención y protección social. Con un enfoque participativo, Bastidas Aliaga promueve los derechos, la participación y la visibilidad de las mujeres en la economía informal, y aboga por una comprensión feminista e interseccional del trabajo.
Entrevista con Maria Bastidas Aliagaonline Seminar
24.09.2025, 17-18 Uhr
María Bastidas Aliaga eröffnet geschlechterspezifische Perspektiven auf Pflege und Arbeitsrechte, und regt dazu an, diese gemeinsam neu zu denken, um gerechtere und integrative Gesellschaften zu schaffen.
María Bastidas Aliaga sharing her experiences advocating for women’s rights in Latin America and Europe and exploring how care can be rethought and gender-specific labour rights guaranteed in order to create more just and inclusive societies.
Julious Piti – Wegweisende Ansätze der gemeinschaftsorientierten Landwirtschaft
Interview Deutsch
Julious Piti ist Experte für Permakulturen, Agrarökologie und gemeinschaftsorientierte Konfliktlösung. Seit 1991 arbeitet er an der Erforschung und Implementierung neuer Permakulturprojekte u.a. in Tansania und Simbabwe. 1996 begann Piti gemeinsam mit seiner Frau Taurai Mutembedzi 14 Hektar sehr trockenen Bodens im von Dürren betroffenen Osten Simbabwes anhand seiner Permakulturmethoden zu bepflanzen. Innerhalb weniger Jahre zeigte sich Erfolg – das Land wurde grün und fruchtbar. Daraufhin gründete sich der Participatory Organic Research & Extension Training Trust (PORET), den Julious Piti leitet. PORET setzt sich für die nachhaltige und holistische Nutzung von Land und Ressourcen ein und stellt das Wohl der Gemeinschaft an erste Stelle. Das übergeordnete Ziel ist, Gemeinschaften in Simbabwe ökologisch sowie sozioökonomisch nachhaltiger zu gestalten – durch Trainings auf dem PORET Gelände, lokale Forschungsprojekte und partizipative Methoden schafft die Organisation ein kooperatives Netzwerk aus 72 Communitys in Chimanimani, Simbabwe, mit über 1.400 jährlichen Mitgliedern.
Interview mit Julious PitiInterview English
Julious Piti is a permaculturist, conflict resolution teacher and facilitator of agroecological practices in communities in Africa. Since 1991, he has been working to implement and research new permaculture projects in Tanzania and Zimbabwe. In 1996, Piti and his wife Taurai Mutembedzi began applying their permaculture methods to 14 hectares of very dry land in eastern Zimbabwe, where continuous droughts have diminished farmers’ livelihoods. After succeeding to turn it into fertile ground, the Participatory Organic Research & Extension Training Trust (PORET) was founded, of which Piti is the director. PORET has a holistic approach to land use that puts community wellbeing first, through on-site training for all age groups, localised research and participatory decision processes. The overarching goal is to make communities in Zimbabwe more ecologically and socio-economically sustainable. Through training courses at the PORET site, local research projects and participatory methods, the organisation has created a cooperative network of 72 communities in Chimanimani, Zimbabwe, with over 1,400 annual members.
Interview with Julious PitiVideoclip
online Seminar
01.10.2025, 17-18 Uhr
Julious Piti nimmt Teilnehmende mit auf eine Reise in den Osten Simbabwes, wo er mit Participatory Organic Research & Extension Training Trust (PORET) gemeinschaftsorientierte Landwirtschaft betreibt. Er eröffnet einen Austausch über holistische und nachhaltige Ansätze der Landnutzung, die im Zuge klimatischer Veränderungen und globaler Ungleichheiten kontextübergreifend zum Vorbild werden könnten.
Julious Piti takes participants on a journey to eastern Zimbabwe, where he practises community-based agriculture with the Participatory Organic Research & Extension Training Trust (PORET). The seminar opens up an exchange on holistic and sustainable approaches to land use that could serve as a model across contexts in the wake of climate change and global inequalities.
Chibeze Ezekiel – Junge Menschen für den Klimaschutz
Interview Deutsch
Aufgewachsen in der ghanaischen Hauptstadt Accra, setzt sich Chibeze Ezekiel unermüdlich für Klimaschutz und die Verwendung nachhaltiger Energieressourcen ein. Zwischen 2013 und 2017 kämpfe er gemeinsam mit anderen jungen Aktivist*innen gegen den Bau von Ghanas erstem Kohlekraftwerk. Für seine erfolgreiche Kampagne wurde er in 2020 mit dem Goldman-Klimapreis ausgezeichnet. Heute ist Ezekiel Vorstandsmitglied der Ghanaischen Sektion von 350.org und Vorsitzender der Youth in Natural Resources and Environmental Governance (Youth-NREG) Platform. Zudem setzt er sich als geschäftsführender Koordinator des Strategic Youth Network for Development (SYND) anhand von Trainings, Aufklärungsarbeit, Schulprogrammen und anderen lokalisierten Methoden für die Einbeziehung junger Menschen in den Klimaschutz ein. Ezekiel ist der Überzeugung, dass junge Menschen aufgrund ihrer innovativen Ideen, Energien, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Mittelpunkt von Klimalösungen und Umweltschutz stehen müssen.
Interview mit Chibeze EzekielInterview English
Raised in Ghana’s capital Accra, Chibeze Ezekiel is a tireless advocate for climate protection and the use of sustainable energy resources. Between 2013 and 2017, he and other young activists fought against the construction of Ghana’s first coal-fired power plant. Ezekiel was awarded the Goldman Climate Prize in 2020 for his successful campaign. Today, he is a board member of the Ghanaian section of 350.org and chair of the Youth in Natural Resources and Environmental Governance (Youth-NREG) Platform. He is also the executive coordinator of the Strategic Youth Network for Development (SYND), where he works to involve young people in climate protection through training, education, school programmes and other localised methods. Ezekiel believes that young people must be at the centre of climate solutions and environmental protection because of their innovative ideas, energy, skills and abilities.
Interview with Chibeze EzekielVideoclip
online Seminar
08.10.2025, 5-6 p.m.
Chibeze Ezekiel erzählt von der Stärke junger Klimaaktivist*innen in Ghana und eröffnet einen Dialog über nachhaltige Energieressourcen.
Chibeze Ezekiel about the strength of young climate activists and sustainable energy resources in Ghana.
Aviut Rojas – Indigene und naturbezogene Bildung in den USA
Interview Deutsch
Aviut Rojas (Nahua) ist Bildungsschaffende für Kinder und Jugendliche, Indigene Mentorin und zertifizierte Geburtsbegleiterin. Rojas ist in New York City geboren und aufgewachsen und arbeitet derzeit in Kalifornien. Als Kind mexikanischer Eltern ist ihr Verständnis von Erziehung und Bildung durch zwei oft gegensätzliche Erfahrungen geprägt: sowohl durch die Geschichten und Praktiken der Indigenen Nahua Otomi, als auch durch ihre Erfahrungen im US-amerikanischen Schulsystem. Anhand Indigener und naturbezogener Bildungspraktiken fördert Rojas die Verbindung von Kindern zu ihrer Umgebung und Kultur. Sie plädiert für ein System der formalisierten Bildung, das Diskriminerung aktiv bekämpft und marginalisierte Geschichten und Erfahrungen anerkennt.
Interview mit Aviut RojasInterview English
Aviut Rojas (Nahua) is an early childhood and youth educator, Indigenous mentor, and certified birth doula. Rojas was born and raised in New York City. She currently lives in California and works as a youth leader in the San Bernardino Unified School District. As the child of Mexican parents, Aviut Rojas‘ understanding of education and upbringing is shaped both by the stories and practices of the Indigenous Nahua Otomi as well as by her experiences in the public schooling system of the United States of America (USA). Through her Indigenous and outdoor-based educational practices, Rojas fosters children’s connection to their environment, land and culture. She advocates for a formalised education system that actively combats discrimination and recognises the histories and experiences of marginalised communities.
Interview with Aviut RojasVideoclip
online Seminar
15.10.2025, 17-18 Uhr
Aviut Rojas teilt ihre Erfahrungen als Bildungsschaffende in den USA und zeigt, wie indigene Ansätze zu einer gerechteren und nachhaltigen Zukunft in der Bildung beitragen können.
Aviut Rojas on her experiences as an educator in the USA and how Indigenous approaches can contribute to a more just and sustainable future in education.
Mirian D. Sánchez Sanancino – Indigene Bildung für den Waldschutz
Interview Deutsch
Mirian D. Sánchez Sanancino (Shipibo-Konibo) ist Lehrerin und Aktivistin in der Region Ucayali im Osten Perus. Aus der Indigenen Gemeinschaft Puerto Nuevo kommend, schloss sie ihr Studium im zweisprachigen Grundschullehramt an der Universidad Nacional Intercultural de la Amazonía ab. Seither sensibilisiert Sánchez Sanancino in ländlichen Schulen Kinder und Jugendliche für den Schutz des Amazonas, den sie als Schlüssel für die Zukunft ihrer Gemeinschaft sieht. Mit der Organización Regional de Aidesep Ucayali (ORAU) bildet sie zudem Indigene Gemeinschaften im Waldschutz aus und schult sie im Umgang mit technologischen Hilfsmitteln wie der „Mochila Forestal“ („Waldrucksack“) – einer mobilen Ausrüstung mit GPS, Drohnen, Karten und Tablets zur Erfassung von Waldveränderungen. Diese Verknüpfung Indigener Erfahrungswerte mit modernen Technologien, die Umwelt und Lebensgrundlagen schützen, setzt ORAU durch partizipative, interkulturelle und inklusive Ausbildung um, die besonders die Rolle von Frauen stärken.
Interview mit Mirian D. Sánchez SanancinoEntrevista español
Mirian D. Sánchez Sanancino (Shipibo-Konibo) es maestra y activista en la región de Ucayali, al este del Perú. Originaria de la comunidad indígena de Puerto Nuevo, completó sus estudios en Educación Primaria Bilingüe e Intercultural en la Universidad Nacional Intercultural de la Amazonía. Desde entonces, Sánchez Sanancino sensibiliza en escuelas rurales a niñas, niños y jóvenes sobre la protección del Amazonas, al que considera clave para el futuro de su comunidad. Con la Organización Regional de Aidesep Ucayali (ORAU) también capacita a comunidades indígenas en la protección de los bosques y en el uso de herramientas tecnológicas como la Mochila Forestal —un equipo móvil con GPS, drones, mapas y tabletas para registrar cambios en el bosque. Esta combinación de conocimientos indígenas con tecnologías modernas, que protege el medio ambiente y los medios de vida, se implementa a través de programas de formación participativos, interculturales e inclusivos, que fortalecen especialmente el papel de las mujeres.
Entrevista con Mirian D. Sánchez Sanancinoonline Seminar
22.10.2025, 17-18 Uhr
Mirian Sánchez über den Kampf ihrer Community gegen die illegale Abholzung des Regenwaldes in Peru und praktische Maßnahmen der kollektiven Bildung und des Widerstands.
Mirian Sanchez on her community’s fight against the illegal deforestation in Peru and practical measures of collective resistance, advocacy and education.
Mubarak (Ricky) Adam – Empowerment marginalisierter Geflüchteter in Jordanien
Interview Deutsch
Mubarak “Ricky” Adam ist Pädagoge, Community Organizer, Forscher und Aktivist für die Rechte von Menschen mit Fluchterfahrung in Jordanien. Er wurde in der Region Darfur im Sudan geboren und wuchs dort auf. Nach seinem Bachelorabschluss in Betriebswirtschaft an der Al-Neelain-Universität in Khartum absolvierte er 2019 das Programm “Leadership, Organizing, and Action: Leading Change” der Harvard University. Seit 2013 lebt er in Amman, Jordanien. Obwohl rechtliche und gesellschaftliche Einschränkungen ihn daran hinderten, im Bereich der Betriebswirtschaft zu arbeiten, fand er in der Gemeinschafts- und Sozialarbeit neue Perspektiven für persönliches Wachstum und gesellschaftliches Engagement. In den vergangenen sieben Jahren hat er gemeinsam mit Freiwilligen und Basisorganisationen, wie dem Collateral Repair Project (CRP), Bildungsangebote für Geflüchtete aufgebaut und mit Forschenden zusammengearbeitet, um die Stimmen marginalisierter Gemeinschaften zu stärken. Adam ist überzeugt von der transformativen Kraft von Bildung, um Menschen mit Fluchterfahrung zu empowern und ihre Teilhabe zu fördern.
Interview mit Mubarak AdamInterview English
Mubarak “Ricky” Adam is an educator, community organizer, researcher, and advocate for the rights of refugees in Jordan. Born and raised in the Darfur region of Sudan, he earned a bachelor’s degree in Business Administration from Al Neelain University in Khartoum and completed the Leadership, Organizing, and Action: Leading Change program by Harvard University in 2019. Since 2013, he has lived in Amman, Jordan. Although legal and social restrictions have prevented him from working in his professional field of business, he found new purpose and personal growth through community and social engagement. Over the past seven years, he has worked with volunteers and grassroots organizations, such as the Collateral Repair Project (CRP), to create educational opportunities for refugees and has collaborated with researchers to help amplify community voices. Adam believes deeply in the transformative power of education and leadership to empower marginalized groups and strengthen their participation in society.
Interview with Mubarak AdamJoseph Oleshangay, Nkasiogi Lekakeny, Naipanoi Ntutu – Widerstand gegen die Vertreibung der Maasai
Interview Deutsch
bald verfügbar
Interview English
coming soon
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